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Kategorie-Archiv: hieß vorübergehend transporös

 

 

DIE BLOGPAUSE 2015 IST BEENDET.

UND TRANSPORÖS HEISST JETZT VORÜBERGEHEND

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CONTAINER 2014: FEBRUAR

In den Container wandern die kleinen Begeisterungen des laufenden Monats

Die Halbblut-Orange – unterdrückte Minderheit unter den Zitrusfrüchten!

Halbblut-Orange

 

 

 

 

 

 

 

 

Michael Bays Viewfinder
Michael_Bay_Viewfinder Ein Viewfinder ist dieses fernrohrartige Teil, mit dem Regisseure den Bildausschnitt vorab beurteilen und bestimmen können, und durch das sie auf Fotos gerne mit wichtiger Miene hindurchblicken, was meistens albern aussieht, weil man dabei offenbar automatisch die Mundwinkel debil verschieft – scheint eine physiologische Notwendigkeit zu sein. Michael Bay wiederum ist, je nach Sichtweise, der größte Angeber des testosterongesteuerten Actionkitsches, oder „the best eye for multiple levels of pure visual adrenaline“, so Steven Spielberg. Wie auch immer: sein Viewfinder ist so fett wie geil – Panavision hat ihm alle seine Filmtitel eingravieren lassen und schenkt ihm zu jedem Projekt ein neues Exemplar (viel Platz ist nicht mehr, siehe Klick aufs Foto). Würde ich ihm damit folgen, würde es schnell albern werden: mit Gravuren wie „Die Schöneberger Show“ oder gar „Cindy und die jungen Wilden“ bräuchte ich gar nicht erst mit zusammengekniffenen Augen das berohrte Gesicht debil in Falten zu legen, um dennoch wie ein Trottel auszusehen.

Steven Soderberghs Psychos
psychos Schnell anschauen, es ist schwer vorstellbar, dass Steven Soderbergh alle nötigen Rechte hat, um das länger im Netz zu lassen, denn dass er es damit nicht allzu genau nimmt, deutet sich schon auf seiner etwas vertüddelten Sachen-verklopp-Seite extension765 an: Dort hat er, aus welchem Grund ist nicht ganz ersichtlich, die beiden Psycho-Versionen von Hitchcock und Gus Van Sant gegeneinander geschnitten, bzw. mit- und ineinander. Das Ergebnis ist erst irritierend, dann etwas geschmäcklerisch, schliesslich eine verblüffende Filmmeditation.

Das Coldplay Video von Mary Wigmore
Coldplay_Midnight Die schwerverdauliche Sauce, die diese Band zuletzt produziert hat, hält mich nicht davon ab, dieses sehr gelungene, weil so einfache Video zum neuen Stück Midnight zu empfehlen. Die Dokumentarfilmerin Mary Wigmore hat es gedreht, mit simplen Bildpositiv- und Nachtsichteffekten, mit Zeitraffern und -lupen in den Wäldern über Beverly Hills, und ein Wolf kommt auch drin vor. Die Musik hat diese unspektakuläre skandinavische Kühle, wie man sie von Trentemøller oder Erlend Øye kennt, was auf ein möglicherweise wieder erträgliches neues Album schliessen lässt.

Die Bitch unter den Frühlingsboten:
FrühlingsbitchKaum scheint die Sonne, schiesst sie nackig aus dem Boden und zeigt uns ihre Glocken. Alte Schlampe!

 

 

 

 

 

 

Jetzt neu: Straßenmusiker mit Twitter-Account und FacebookseiteStrassenmusiker
Wollen die jetzt auch eine Gefolgschaft mobilisieren, die über die kurze, gern auch willkommene Atempause hinausgeht, für die Strassenmusik doch offensichtlich erfunden wurde, jedenfalls wenn sie halbwegs etwas taugt? Call me oldfashioned, aber die Qualität der Darbietung hallt nunmal selten über den Moment hinaus, für den sie geschaffen wurde. Der Tatsache aber, dass sie durch die Lupe eines sozialen Mediums gewissermassen in die Ewigkeit verlängert werden soll, haftet etwas Verzweifeltes an, und dass mich dieser Gedanke drei Minuten lang beschäftigt hat, reicht, um in den Container aufgenommen zu werden. In dem ja eigentlich nur die kleinen Begeisterungen Platz haben. Dieser Hajek spielt übrigens ein ganz okayes Akkordeon, zumindest wenn man Schifferklaviere mag. Was ich nicht tue, es sei denn ein Kind sitzt am Steuer.

Thomas Frickels Mondverschwörung
mondverschwoerung
Solltet ihr gerade ratlos in eurem Wohnzimmer stehen und feststellen, dass ihr exakt 1 Stunde und 26 Minuten Langeweile vor euch habt, kommt hier eine glasklare Empfehlung, diese mit großem Gewinn zu vertreiben: die haarsträubende Doku „Mondverschwörung“ von Thomas Frickel mit dem Reporter Dennis Mascarenas in der Rolle eines Michael Moores, der deutsch kann, beleuchtet die Esoterikszene rund um die Anbetung und angebliche Besitznahme des Mondes. Die Gestalten, die da auftreten, sind erst kaum zu fassen und werden dann, in ihrer rechten Ausprägung, schliesslich richtig gruselig. Der Film ist für eine begrenzte Zeit kostenlos auf Spiegel TV zu sehen. Gelegentlich gibt es eine Werbeunterbrechung, aber die 19 Sekunden kann man für das Entkorken einer neuen Flasche nutzen.