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Archiv für den Monat: Februar 2020

OFFICE CHART WINTER (II)

Was wir diesen Monat im Büro hören

Mac Miller — Circles

Ich habe vor vielen Jahren mal begründen müssen, warum ich Gesang in einem bestimmten Musik-Zusammenhang ablehne, später hab ich das auf fast alle Zusammenhänge ausgeweitet. Die Beats und alle daran angedockten Mikrokosmen waren einfach fulminanter, maschinen-gemachte Schäbigkeiten willkommen, und alle Virtuosität aus menschlicher Kehle war eine Idee wie aus dem 19ten Jahrhundert: man roch förmlich die Bühnen-Schminke und hörte das Rascheln der Rokoko-Kleider auf der Suche nach dem hohen C. Aber dann kamen erst Thom Yorke und jetzt Mac Miller durch die Tür und haben mich daran erinnert, warum eben doch die Stimme als Botenstoff für Emotion erlaubt sein darf, wie jedes andere Instrument auch. Sie muss nur so klingen wie sich dieser Moment kurz vor dem Aufprall anfühlt, bei dem eine fremde Macht dafür sorgt dass der Sturz unmittelbar vor dem Boden endet und einen ein seidener Faden unsichtbar in der Schwebe hält und wieder aufrichtet, ohne dass die Füße dabei den Boden berühren müssen. Alles in Zeitlupe, versteht sich. Das gelingt herzerwärmend bei Hands, und niederschmetternd bei I Can See oder Once a Day.

I spent the whole day in my head / do a little spring cleanin / I’m always too busy dreamin, und genauso ist es ja auch, bekanntlich gibt es Jahrhunderte, da bleibt man besser im Bett. Mac Miller ist aus seinem nicht mehr aufgestanden, seine Familie hat das Album jetzt posthum veröffentlicht, sein Produzent die angefangenen Songs fertig gemischt und schönstens in Form gebracht. Circles, hier in ganzer Länge zu hören, ist wie die noch warme Decke eines Freundes, der gerade erst durch die Tür verschwunden ist, einem Phantom, dass nie wiederkehren wird, Aber wer sich darin einwickelt, dem wird es da draussen auch nie wirklich zu kalt werden.

Außerdem läuft:

Mac Miller – Nikes on my Feet

Lyle Mays (+) – Close to Home

Leon Vynehall – Midnight on Rainbow Road (hier auch mit Beat)

Chaos in the CBD – Midnight in Peckham

Billie Eilish – No Time To Die

Bee Gees – Living Eyes

Seeed – Aufstehn

Rammstein – Diamant

Lindemann feat. Haftbefehl – Mathematik

Jon Hopkins & Kelly Lee Owens – Luminous Spaces (Edit)

Tarek KIZ – Ticket hier raus

Goldroger — Potion

Kummer feat. Max Raabe – Der Rest meines Lebens

Trentemøller – Never Fade

alt-J – Hunger of the Pine (MOTSA Re-Groove)

Kings of Convenience — The Weight of my Words (Four Tet Remix)

Cleo Sol – Butterfly

Father John Misty – Hollywood Forever Cemetery Sings

PNL – A l’Ammoniaque

OrelSan – Tout va bien

Underworld – Banstyle/Sappys Curry (Remastered)

Pixies – Havalina

Dylan Thomas – Better Oblivion Community Center

Nino Rota — Tre Passi nel Delirio (Toby Dammit)

Mac Miller – Come back to Earth

Die Links führen in der Regel zu sehenswerten Videos auf vimeo oder youtube und gehen in einem neuen Fenster auf.