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Archiv für den Monat: November 2018

OFFICE CHART NOVEMBER

Was wir diesen Monat im Büro hören

Goldroger – Avrakadavra

Goldroger: Weitersagen! Fabelhafter super smoother Schnuffibär! Derbe Dope, sein Sound! „Der Basti“, mit Angler-Hut, das Herz schlägt links, Gymnasial-Rapper! (Klingt das so nett, wie es soll?) Aber mal kurz den Hut ab: das ist so betörend und zwingend alles, die textlichen Kaskaden so frei, inhaltlich zwischen grad-erst-passiert und kenne-ich-schon-lange, nichts stolpert, kein Ton ist falsch, obwohl es deutscher Rap ist. Schön, in welchen Kosmen sich das bewegt, wenn es personell flirrt zwischen Thomas Mann, Sgt. Pfeffer und einem „Rektor“, der ernsthaft noch eine dämonische Bezugsperson abgibt (Produktion: Dienst & Schulter, die in Sachen Melodien und Beats diesen Jazz haben, den man nicht lernen kann). Was alle sagen: Wieso kenn‘ ich das nicht? Und wieso kennen den nicht viel mehr? Wieso hat der nur vierstellige Lumpen-Klicks bei YouTube und ist auf Spotify ein Phantom, sind die alle irre? Das sagen sie, und es bleibt tatsächlich ein schlimmes Marketing-Rätsel.

Ein bisschen Radio gab es für Perwoll, (über das man aber nichts schreiben kann, wenn man sich auf so unheimliche Weise davon angefasst fühlt wie ich), und wer MK Ultra widerstehen kann, oder Sieben Meilen, der ist ein mindestens unaufmerksamer Mensch und fällt auch auf Schein-Debatten um definierte Auschwitz-Insassen rein. Wenn aber das Herumgebrülle immer wieder nur das tut, was es soll, nämlich Aufmerksamkeit erregen ohne ernst gemeint zu sein, dann haben Farid und Co eben die fetteren Klickzahlen. Wer das weder will noch braucht, wird dafür selig bei Goldroger und seiner Crew. (Semi-magisch auch die Serie Live aus der Leere auf YouTube, mit transirdischen Live-Versionen, Mensch versus Gitarre.) Jeder erzählt ihn weiter, wenn er ihn ein paar mal gehört hat, oder wenn er es mag, dass auf „Molière“ nicht nur „Baudelaire“, sondern auch noch „au contraire“ folgt (M.I.D.A.$.). Das Album ist jetzt fast auf die Woche genau zwei Jahre alt, und es hat sich auch grad erst auf meinen Schoß gesetzt. Also Weitersagen, Himmelherrgott. Im Namen des Pop! Love and Peace allerseits.

Außerdem:

Neil Young – Bad Fog of Loneliness (Live at Massey Hall 1971)

50 Cent – In Da Club (Remix) feat. 2Pac (New 2015)

Wanda – Gemeinsam Rosarot

Grizzly Bear – Ready, Able

Kelly Moran – Helix

Leon Vynehall – Movements (Chapter III)

Helena Hauff – Hyper-Intelligent Genetically Enriched Cyborg

Chilly Gonzales – The Traveller

Max Herre – Berlin-Tel Aviv (Instrumental)

Jeannel – Mind Tricks

Rüfüs Du Sol – Underwater

Nils Frahm – Says (Live on KEXP)

Aphex Twin – T69 Collapse

Gold Roger – Räuberleiter

Goldroger – Friede den Hütten (Ben Bada Boom Remix)

The Cure (featuring James McCartney) – Hello Goodbye (Studio Session)

Die Links führen in der Regel zu sehenswerten Videos auf vimeo oder youtube und gehen in einem neuen Fenster auf.