Was wir diesen Monat im Büro hören
David Bowie – Blackstar
Das definitiv Beste an diesem Album ist, wie alles Dröhnende, Hässliche, Billige plötzlich wegschmilzt, sich klein macht und rückwärts verdrückt, wenn Blackstar läuft. Ich stand in Köln rauchend am offenen Hotelfenster, am Abend des Tages als Bowie starb, und mit dem leichten Nieselregen, der auf den Bambusgarten im Innenhof fiel, schien auch das ganze verprollte Jeckentum dieser Stadt weggespült zu werden, oder besser gesagt: sich zu ducken und abzutreten, solange nur der Titelsong aus der Mitte des Zimmers von hinten an mir vorbei ins Freie wehte. Alle überambitionierte, grell ehrgeizige, parodistische und variétéhafte Kleinkunst, von der es so unglaublich zuviel gibt und von der nicht ein einziger Weg zu Schönheit führt, hat kurz Pause und hält ihr plapperndes Mundwerk. Getroffen von der Erkenntnis, dass sie in all ihren Erscheinungen niemals auch nur annähernd soviel Welt und Geschichte und Gefühl wird legen können, wie Bowie sie kurz vorm Sterben noch in eine Dreiviertelstunde gepackt hat. Eine Dreiviertelstunde voller letzter Lieder, in der eine Art Anti-Sonne aufgeht. Ein schwarzer Stern.
Außerdem:
David Bowie – Rock’n’Roll Suicide
David Bowie – Wild is the Wind
David Bowie – Subterraneans
David Bowie – V-2 Schneider
David Bowie – The Secret Life of Arabia
David Bowie – Red Money
David Bowie – A new career in a new town
David Bowie – As the world falls down
David Bowie – I’m afraid of Americans (feat. Nine Inch Nails)
David Bowie – There is a happy Place
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