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CONTAINER 2014: JANUAR

In den Container wandern die kleinen Begeisterungen des laufenden Monats

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Das Aquarium, das Ma Yansong (von dem ich neulich geträumt habe) als kleine Fingerübung für sich selbst entworfen hat. Würde ich mich auch ausserhalb der Küche für Fische interessieren, stünde es schon längst auf einem Granitsockel im Büro

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Das lederbezogene Treppengeländer im Brandhorst Museum München – wenn man mit der Hand daran entlangfährt, wird’s ein bisschen sexy

Die unglaublichen Totalen in “Frozen – Die Eiskönigin“
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Ein kartoffelgesichtiger Bauernschädel, wie aus dem Gemälde eines holländischen Meisters geschnitten, der im königlichen Chor kurz skeptisch zum unsauber intonierenden Nachbarn rüberlinst; eine kleine Schachfigur, die im Vordergrund trudelt und umfällt, als die Prinzessin mit ihrem wirbelnden Rüschenkleid zum Fenster eilt: Nicht ein Gramm vorgefundene Schönheit ist in diesen Bildern, jedes Pixel eine bewusste künstlerische Entscheidung – ein weiterer Beleg für die These, dass Animationsfilme die großen Kunstwerke der Neuzeit sein könnten. Bis auf die nervige Konsenspopmusiksauce: Schiere, sprachlos machende Perfektion in drei Dimensionen

Ann Buchanan in Andy Warhols “Screen Tests“
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Neulich im Videokeller des Museums, Vorführung des schwarz-weißen Films, in dem bekannte und vergessene Pop-Ikonen drei Minuten lang vor der Kamera sitzen und nichts oder irgendwas machen, während Andy laufen lässt und derweil eine rauchen geht: Nur den Kindern fällt schon nach einer halben Minute auf, dass “die Frau da“ kein einziges Mal blinzelt, weshalb ihr auch eine Minute später die ersten Tränen aus den Augen laufen. Aber sie hält tapfer durch, bis die Filmrolle zuende ist. Später trinkt Lou Reed drei Minuten lang eine Cola

Die Simpsons-Folge “Der glamouröse Godfrey“ am 20.1.
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… in der Marge enttäuscht ist, dass Grampa Abe doch nicht schwul ist, weil sie es sonst endlich der selbstgefälligen Pfarrersgattin Lovejoy hätte zeigen können, die mit ihrem transsexuellen Cousin “immer so angibt“ – Paradigmenwechsel, im Zeichentrick längst angekommen

Jacqueline Bisset
in der Dankesrede beim Golden Globe, und die Worte, die ihre Mutter ihr als kleines Kind ins Gesicht geschleudert haben soll: “Go to hell and don’t come back“. Uncooler Spruch für ein kleines Mädchen, aber coole Wirkung, wenn das Mädchen diese Hölle zur Weltkarriere umdeutet und tatsächlich nie mehr heimkehrt